9/23/2016

Hello, I'm back.

Hallo.
Keine Ahnung, ob ihr damit gerechnet habt, je wieder was von mir zu hören, oder ob es überhaupt noch Leute gibt, die meinen Blog täglich besuchen, um zu schauen, ob es was neues gibt. Falls ja, Respekt für euer Durchhaltevermögen. Hätte ich nicht gehabt. Schließlich ist es jetzt fast vier Monate her, seit ich das letzte Mal was gepostet hab und auch schon beinahe 6 Monate (ein HALBES JAHR!) , seit ich aus Australien zurückgekehrt bin. Aber es sind noch so viele Posts in meinem "Entwürfe" Ordner, die ich angefangen und nicht vollendet habe, und ich glaube, jetzt bin ich irgendwie bereit, Australien nochmal zu durchleben und das tue ich jedes Mal, wenn ich auf diesen Blog gehe.
Irgendwann möchte ich mein Tagebuch aus Australien in die Hand nehmen. Vielleicht in ein paar Stunden, vielleicht morgen oder in drei Jahren. Wenn ihr ins Ausland geht - führt Tagebuch! Ich lege es euch wirklich ans Herz. Um ganz ehrlich zu sein, war ich auch nicht gerade begeistert von der Idee  - ich schreibe hier zu Hause nicht wirklich Tagebuch, aber in Australien war es einfach Teil meines Tagesablaufs.
In den nächsten Tagen/Wochen/Monaten werden hier einige Blogposts online kommen - macht euch darauf gefasst!
Alles Liebe,
Rose

5/28/2016

Ich weiß nicht, ob sich das manche schon gefragt haben, wo denn ein wirklicher "Fazitpost" bleibt. Bevor ich mich nach Australien aufgemacht habe, habe ich nicht verstanden, warum auf manchen Blogs wochenlang nach ihrer Ankunft kein Post kam. Und dann? Musste ich mich in Australien regelrecht dazu zwingen, irgendwas zu posten.
Ich habe mich so unheimlich gefreut! Die meisten wissen wahrscheinlich, dass ich praktisch seit Januar 2015 die Tage gezählt habe. Heimlich, aber doch. Ich habe dem ganzen so entgegengefiebert - hab Tonnen von Erfahrungsberichten gelesen, jeden einzelnen von Queensland bei den Erfahrungsberichten von iSt! Habe schon Monate vorher nur noch von Australien geträumt. Innerlich war ich schon längst dort - ich ahnte nicht, wie anders es doch werden würde! Ich kann wirklich von großem Glück sprechen, dass ich durch Zufall ein Mädchen kennengelernt habe, das auf die selbe Schule wie ich in Australien und noch dazu zur selben Zeit gehen sollte! Anfangs drehten sich unsere Gespräche nur um Australien, mit meinen Freunden habe ich darüber schon gar nicht mehr geredet, denn für mich war es Gesprächsthema Nummer 1 - und wenn man selbst nicht mal wirklich an dem Thema interessiert ist und einen anderen 24/7 darüber sprechen hört, ich denke, jeder kennt diese Situation und ich kann es ihnen im Nachhinein nicht mal verübeln, dass sie nach einer Zeit jedes Mal wenn ich ankam praktisch auf Durchzug geschaltet haben! Auch wenn es - pardon, meine lieben Freunde - vermutlich jetzt noch viel schlimmer geworden ist. Nach und nach wurde sie aber meine engste Vertraute, ich erzählte ihr von all meinen Problemen und sie mir von ihren, wir teilten unseren langweiligen Alltag miteinander und ließen unserer Vorfreude freien Lauf. Es ist mir schlicht unmöglich zu sagen, wie viel sie mir bedeutet hat und auch immer noch tut! Es weiß kaum ein Mensch so viel über mich wie sie. Es verging kaum eine Stunde, und nie nie niemals ein Tag, an dem wir nicht Sprachmemos geschickt haben.
So verging also die Zeit, wir haben uns das schönste vom schönsten ausgemalt - denn Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude. Als ich im Dezember meine Gastfamilie bekommen habe, bin ich vor Freude an die Decke gesprungen. Da in Australien die Gastfamilien über die Schule verteilt werden, hat sie ihre ungefähr zeitgleich bekommen und wir konnten es einfach gar nicht mehr abwarten, nach Down Under zu fliegen! Nach den Weihnachtsferien begannen wir unsere Koffer zu packen, und wie es sich gehört, natürlich irgendwie zusammen. Wir haben uns dann auch einmal getroffen und es war einfach so toll, wir haben uns so gut verstanden! Und dann wurde es wirklich, wirklich ernst. Ich habe mich von meinen Lehrern verabschiedet, gefühlte eine Millionen Mal "Wohin geht es gleich nochmal?" und dann "Viel Spaß in Neuseeland!" (Wahnsinn, dass erwachsene Menschen nicht wissen, dass Australien nicht gleich Neuseeland und Neuseeland nicht gleich Australien ist..) und "Da kann man ja neidisch werden!" und "Hol aber den Stoff schön nach!" mir angehört,  mir in meiner letzten Schulstunde vor Australien noch erstmal eine fette 5 eintragen lassen habe, was mir aber ehrlich gesagt da egal war. Wenn ich überhaupt noch anwesend war, dann höchstens körperlich.

Der Morgen meines Abflugs. Mein Flug sollte um 13 Uhr gehen und zudem war es noch mein erster Flug ganz alleine - ohne Eltern, ohne Schwester, ohne Freunde oder irgendeine Gruppe. Ich knuddelte meinen Hund noch mal ganz fest, hievte die Koffer ins Auto (ich habe tatsächlich sogar bei einem Freigepäck von 30kg Übergepäck gehabt...) und ab ging's zum Flughafen. Aufgeregt? Irgendwie kaum. Riesige Vorfreude, ja, aber Aufregung war kaum da. Am Flughafen wurde ich von all meinen Freunden überrascht, worüber ich mich rieeeesig gefreut habe. Wir sind dann zusammen noch zu Starbucks und dann sind alle heim. Der Abschied ist mir, um ehrlich zu sein, nicht sonderlich schwer gefallen, bis auf den von meiner besten Freundin, die ein paar Tage später nach Neuseeland geflogen ist. Das liegt null Komma null daran, dass ich meine Freunde nicht unheimlich liebe oder ähnliches, einfach daran, dass ich wusste, sie werden auch noch da sein, wenn ich zurückkomme. Das ist schon in drei Monaten. Jetzt ist es Zeit für DEIN Abenteuer. Und so war es auch. Papa, Mama und Schwesterchen nochmal fest gedrückt, ihnen gesagt, dass sie sich WIRKLICH keine Sorgen machen müssen und ab durch die Sicherheitskontrolle. Das ganze fing schonmal ganz toll an, da mein Flug nach Singapur vier Stunden Verspätung hatte - irgendwie hab ich es aber geschafft und hab mit meinen Freunden getextet, bis es dann endlich losging. Da hatte ich dann das erste Kribbeln im Bauch und ich wusste, dass die Zeit galaktisch wird. Den Flug habe ich gut hinter mich gebracht, abgesehen von dem Ehepaar aus Singapur, das mir permanent in den Rücken gehustet hat, gab es auch keine Störfaktoren, im Gegenteil, ich habe einige Stunden geschlafen, echt gute Filme geschaut und zwischendrin gab es leckeres Essen im Flugzeug, ständig kam jemand mit Wasser und Orangensaft vorbei und es gab Chips und Magnum! In Singapur habe ich den Anschlussflug nach Brisbane verpasst, was mich geärgert hat, weil wir extra einen verglichen kurzen Flug gebucht hatten, aber sonst kein Problem darstellte, da ich von Singapore Airlines im Changi Airport ein Hotelzimmer mit zwei Doppelbetten und einem Bad, sowie zwei Essengutscheine und Wifi zur Verfügung gestellt bekommen habe. Ich habe mich erstmal ausgeschlafen und mich dann auf Futtersuche gemacht! Am nächsten Morgen bin ich drei Stunden zu früh an meinem Gate gewesen - irgendwie sind aber auch die vorbeigestrichen und ich saß endlich im Flugzeug mit Ziel: Brisbane, Queensland, Australia.
Der zweite Flug war zwar nicht sonderlich schlimm, für mich aber trotzdem nicht gut. Der TV hat nicht richtig funktioniert, bzw. habe ich bei der Bedienung nicht durchgeblickt und schlafen konnte ich auch nicht - und glaubt ihr, mein Sitznachbar wollte sich mit mir unterhalten? Nee, sicher nicht.
Aber irgendwann war ich gelandet und mein Abenteuer konnte beginnen!

Mein Start in Australien war sogar richtig gut, aber als ich dann nach etwa zwei Wochen krank wurde, ging es erst richtig los. An dem Tag war es noch dazu sehr heiß, mir war schlecht und ich habe mich generell sehr naja, bescheiden, gefühlt. Nach der Schule bin ich direkt nach Hause, wo mir auch schwarz vor Augen geworden ist und alles. Das gesamte Wochenende habe ich im Bett verbracht, es ging mir richtig, richtig schlecht, ich habe mir die Seele aus dem Leib geschwitzt, geweint und meine Familie sehr vermisst. Als ich dann wieder gesund war, war es zwar etwas besser, aber irgendwie wollte alles nicht so recht laufen. Es ging mir zwar gut, aber mehr auch nicht. So gut wie auch zuhause, wenn nicht schlechter. Und das war einfach gar nicht, was ich erwartet hatte. Ich zitiere euch hier einen Tagebucheintrag, der um diese Zeit etwa entstanden ist.

Samstag, 20. Februar 2016

(...) Ich vermisse meine Familie so sehr! Aber es ist ja auch schon fast Halbzeit. Vor etwa 5 Wochen bin ich losgeflogen und in etwas mehr als 6 Wochen geht es heim. Ich glaube, Australien war definitiv eine super Entscheidung, ich schätze alles viel mehr und ich wachse daran, aber 3 Monate sind mir auch lange genug, und es ist ich definitiv nicht die beste Zeit meines Lebens.
Ich fühle mich so ... ich weiß nicht. Ich habe mich schon im Vorhinein gewarnt, mir nicht zu hohe Erwartungen zu machen. Und das habe ich auch gar nicht so sehr. Aber diese ganzen Erfahrungsberichte - jeder einzelne hat nur von den guten Erfahrungen und der besten Zeit seines /ihres Lebens berichtet. Aber jetzt frage ich mich, ob das alles so echt war. Klar, es geht mir gut hier und alles, aber irgendwie ist es halt anders als erwartet. Nicht so gut. Das Interesse bei den Australiern liegt bis auf (Name einer australischen Freundin) ungefähr bei null! Ach mann... (...)
(...) Australien hat mich verändert. For sure. Wie genau, weiß ich nicht, aber ich glaube fest daran, zum positiven. Ich wollte raus, ausbrechen und jetzt weiß ich, dass zuhause schon gut ist und nur weil man rauskann, muss man das nicht immer.

Warum ich euch das alles erzähle? Auf jeden Fall nicht, um euch von irgendwas abzubringen. Ich möchte nur zu 100% ehrlich mit euch sein, denn diese Ehrlichkeit hätte ich auch von manchen gebraucht. Obwohl ich WUSSTE, dass es ganz sicherlich nicht immer nur Friede Freude Eierkuchen sein wird, hatte ich nicht damit gerechnet, dass mich das ganze mit so einer Wucht treffen würde. Ich habe mich auch gefragt, ob ich falsch bin. Warum es mir nicht ausnahmslos gefällt, wo es doch allen anderen gefallen hat. Hab mich gefragt, warum genau ich, wo ich mich doch so lange drauf gefreut habe. Woran das lag? Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung. Aber ich kann Vermutungen aufstellen. Mir wurde immer gesagt, dass die Australier ein extrem offenes Volk sind, was auch stimmt, aber da sie jedes Jahr Tonnen von Austauschschülern haben, sind sie halt auch nicht mehr ganz so interessiert. Freundlich ja, aber gehen nicht von sich auf dich zu. Man muss wirklich selbst die Initiative ergreifen und etwas daran ändern. Das war auch für mich nicht immer leicht, ich bin zwar ein selbstbewusster Mensch, aber trotzdem war es sehr schwer für mich. Außerdem war ich noch zu viel in Deutschland. Ich habe immer überlegt, was in Deutschland besser war, statt einfach mein Leben in Australien zu leben! Irgendwie habe ich es geschafft, diese Denkweise abzulegen und jetzt ist es einfach mal andersrum, ich denke hier zurück in Deutschland immer, was in Australien um Längen besser war.
Ich kann mich noch genau an die zwei Momente erinnern, in denen sich das Blatt gewendet hat. Wenn ich die Augen schließe, bin ich nochmal genau in diesen Momenten drinnen, erlebe sie nochmal, denn ich habe so viele Momente in meinem Herzen gespeichert. Einer davon ist folgender: Ich sitze im Bus nach Hause, ich habe gerade einen wunderschönen Nachmittag am Strand mit meinen Freunden verbracht mit viel Lachen und einfach glücklich sein. Als ich also im Bus saß, meine Gedanken schweifen ließ, aus dem Fenster sah und das Meer sah schoss mir dieser Gedanke durch den Kopf "I'm right there, where I'm supposed to be." Und so war es auch. Und von diesem Tag an, wurde mir das jeden Tag klarer. Ich war genau dort, wo ich sein sollte. Der zweite Moment war, als ich mit einer Freundin rumlief und mich plötzlich ein australisches Mädchen anlächelte. Ich kannte sie von irgendwoher, hatte aber nicht genau im Kopf, von wo. Am nächsten Tag sah ich sie im Dramaunterricht und gab mir einen Arschkick und setzte mich zu ihr. Das war das beste, was ich machen konnte.

In etwa der dritten Woche wechselte ich von Physics zu Photography. In Physics war ich nicht glücklich und auch das war eine super Entscheidung. Mein absolutes Lieblingsfach ist - ja, ist - Drama. Mein International Coordinator warnte mich davor, sagte mir, dass das wegen des Englisch ein schweres Fach ist, aber mir auch viel bringen würde. Ich entschied mich dafür und das war auch eine der besten Entscheidungen überhaupt. Ich hatte das Glück, eine supertolle Lehrerin zu haben, die uns teilweise wie ihre Kinder behandelte und die allerbeste Dramagruppe überhaupt. Nur dort habe ich wirkliche Freundschaften geschlossen. Man hat viel mehr miteinander zu tun, als wenn man im Unterricht einfach nur nebeneinander sitzt und stumpf irgendwas von der Tafel abschreibt.

Anfangs wollte ich mit den Internationals, bis auf das eine Mädchen, nichts zu tun haben. Nicht, weil sie nicht nett waren oder so, sondern einfach, weil ich mehr auf die Australier zugehen wollte. Wie sich dann rausgestellt hat, war das gar nicht so einfach und so saßen wir Internationals Pause für Pause immer wieder zusammen. Man freundet sich unweigerlich mit den Internationals an, gerade weil sie dasselbe wie du durchmachen, wissen wie du dich fühlst und genau in der selben Situation wie du sind. Das ist auch gar nichts schlechtes - mit meinen girls habe ich die besten Momente erlebt. Egal, ob Sonnenauf- oder untergang, unzählige Nachmittage am Strand, nachdenkliche Gespräche, viele Picknicks am Strand, die Gegend erkunden, Sleepovers, Nachmittage im Shopping Center, verrückte Aktionen, ob wir uns nachts am Strand verlaufen haben oder was auch immer - ich konnte immer auf sie zählen. Leute, die ich am Anfang gar nicht leiden konnte oder mit denen ich kaum was zu tun hatte oder manchmal auch stritt, zählen jetzt zu meinen besten Freunden. Die Monate in Australien hat uns mehr zusammengeschweißt, als es manchmal Jahre in Deutschland können. Ich bin mir sicher, dass das Freunde fürs Leben sind und ich kann kaum in Worte fassen, wie viel sie mir bedeuten und wie sehr ich sie liebe. Es ist schlicht unmöglich. Menschen, mit denen ich mich am Anfang super verstanden haben - wie auch das Mädchen, mit dem ich davor doch so super klarkam - entfernten sich von mir und ich mich von ihnen. Ich weiß nicht, wie das passiert ist, ob ich mich verändert hab oder sie sich oder es einfach an den Umständen lag - vermutlich eine Mischung aus allem - aber irgendwie entfernten wir uns voneinander. Sie bedeutet mir immer noch sehr viel und ich bin unheimlich dankbar für das, was wir zusammen durchgestanden haben, und wie sie mir die Wartezeit um so viel erleichtert hat und mir einfach echt viel beigestanden hat.
Wirkliche Probleme habe ich aber nie mit irgendwem gehabt.
Meine Mädels bescherten mir einen wunderschönen Sweet 16, den ich niemals vergessen werde. Sie hatten eine Überraschungsparty für mich vorbereitet und noch jetzt treibt mir die Erinnerung daran die Tränen in die Augen. Es war einer der schönsten Abende in Australien und allein dafür hat sich alles gelohnt. Wir waren zusammen auf Fraser Island, ich habe Lake Mckenzie gesehen und das ist der schönste Ort, an dem ich je in meinem Leben war. Ich durfte nur einen Bruchteil von Australiens Landschaft kennenlernen und schon das hat mir den Atem geraubt.

Und schließlich, irgendwie und irgendwie unbemerkt, bahnten sich auch Freundschaften mit Australiern an. Nichts davon würde ich hergeben. Nichts. Wie ich ihnen versucht habe, Deutsch beizubringen oder wir versucht haben, Brot zu backen oder einfach nur gequatscht haben und wie unglaublich schwer es mir gefallen ist, Abschied zu nehmen. Wie unglaublich sehr ich sie vermisse.

Meine Gastfamilie hat mir auch einiges erleichtert. Ich weiß, wie wir immer vertrauter miteinander wurden, zwar nicht wie eine Familie, aber doch wie gute Freunde. Wie ich ihnen Käsespätzle an meinem letzten Abend gemacht habe und wir an meinem letzten Morgen zusammen am Strand den Sonnenaufgang angeschaut habe. Wie ich mit meiner Gastschwester Lamingtons gebacken habe. Wie wir viel zusammen lachten und Spaß hatten.

Und als ich nach Hause musste, da merkte ich, dass ich gar nicht mehr wollte. Ich war in mein australisches Leben eingetaucht, war reingeschmissen worden, hab Panik bekommen, aber als ich mich orientiert hatte, wollte ich nicht mehr nach Hause. Australien ist mein zweites Zuhause. Mein geliebtes Australien. Ich vermisse alles so sehr und es tat weh, als ich mich ins Flugzeug nachhause gesetzt habe. Aber ich wusste, Australien hat mich nicht zum letzten Mal gesehen, denn ich hatte die drei besten Monate meines Lebens dort.

Ich bin gewachsen in Australien. Und auch hier zurück in Deutschland komme ich nicht mehr mit allen so klar, wie davor, denn ich habe mich verändert. Aber das war es mir allemal wert, denn Australien - you are my love.

Thanks for the best three months of my entire life.


5/27/2016

Australien Q&A

Hey ihr Lieben!
Es gab so viele Fragen zu Australien, weswegen ich dachte, ich mache jetzt einfach noch ein Question and Answer.

Gibt es Redewendungen, die die Australier typischerweise sagen? 
Ja! Ganz oft hört man zum Beispiel "mate". "Mate" heißt ja sowas wie Freund und in Australien ist wirklich jeder dein Mate, haha, egal ob ein Fremder auf der Straße oder ein guter Freund! Außerdem hängen die Australier an jeden Satz "No worries!" an, was auch ihre relaxte Lebenseinstellung rüberbringt. Und zu einer normalen Begrüßung gehört auch ein "How are ya?", was die meisten nicht mal beantwortet haben wollen, es gehört einfach zur Begrüßung! Außerdem sagt man unheimlich viel Danke, egal ob zum Busfahrer oder was auch immer.
Die Australier sind auch viemlich mundfaul und kürzen alles ab! Ups... könnte sein, dass ich mir das ein wenig angewöhnt habe... :D Breakfast ist Brekky, Avocado ist Avo, Afternoon Arvo, Football ist Footy, ein Barbecue nennt man kurz Barbie...

Wie war die Schule, auf der du warst? War sie so, wie du sie dir vorgestellt hast, oder komplett anders?
Puuuuh... schwierige Frage. Ich hab mir meine Schule eigentlich gar nicht groß vorgestellt. Ganz ungewohnt war auf jeden Fall, dass ALLES, bis auf die Klassenzimmer logischerweise, im freien gehalten ist und das Schulgelände wirklich RIESIG groß ist. Das war aber so, so schön, weil es echt warm ist und man da praktisch den ganzen Tag nur draußen sein will!
Ansonsten von den Fächern her ziemlich, nur Marine und Hospitality waren langweiliger, als ich gedacht hätte und Drama um Längen cooler! Die Lehrer waren auch total gechillt, also mir hat es super gefallen, ich LIEBE diese Schule!

Gibt es etwas, das in Australien im Gegensatz zu hier günstig ist?
Generell ist in Australien Essen etc. viel teurer als in Deutschland. Allerdings kann man gebrauchte Surfbretter ziemlich günstig (wenn man aufpasst) erwerben und natürlich Ugg Boots.

Was sind so typisch australische Sachen, die es in Deutschland nicht gibt?
Ich denke mal es geht um Essen, da ist es auf jeden Fall Fish&Chips, Vegemite, TimTams und Açai Bowls!

Hast du noch zu vielen Freunden dort Kontakt?
Zu den Internationals habe ich mehr oder weniger Kontakt, zu meinen besten Internationalfreunden eigentlich jeden bis jeden zweiten Tag und mit meiner besten Internationalfreundin telefoniere ich auch manchmal, je nachdem, wie das mit dem Zeitunterschied hinhaut. Zu meinen australischen besten Freunden habe ich auch jeden zweiten Tag Kontakt und zu den anderen ab und zu!

Mit welcher Organisation warst du da?
Mit EQI, Education Queensland International.

Warst du in den Ferien oder in der Schulzeit dort?
Ich war in der Schulzeit dort. Während dieser Zeit waren in Deutschland dreimal und in Australien zweimal (bzw. eine Woche am Anfang und eine am Ende) Ferien.

Wie war die Situation vor Ort sprich Hilfe bei Problemen und wenn man krank war?
Ich war zum Glück nur einmal krank und das war auch auskuriert nach einem Wochenende im Bett. Sonst hat einem die Gastfamilie bei kleineren Wehwehchen geholfen, sprich hat dir Medikamente besorgt etc. und bei Problemen konnten wir uns immer an unsere International Coordinatorin wenden, die einem auch super geholfen hat!

Hast du noch Kontakt zu deiner Gastfamilie?
Ja, ab und zu und den will ich auch halten!

Wie würdest du die Australier und ihre Lebensart beschreiben?
Allgemein sehr, sehr freundlich und einfach gelassener!

Hattest du Heimweh bzw. hast du deine Freunde und Familie in Australien arg vermisst?
Am Anfang hatte ich starkes Heimweh, als alles auf einmal kam und als ich zu allem Überfluss noch krank war! Gegen Mitte/Ende aber gar nicht mehr. Klar, ich habe meine Familie immer vermisst, ganz normal, aber Heimweh hatte ich gar nicht mehr.

War es schwer den Kontakt zu deinen Freunden in Deutschland zu halten?
Shame on me, muss ich sagen, dass ich mich nicht arg viel bei meinen Freunden zuhause gemeldet habe. Ich wusste ja, dass ich sie bald wiedersehen würde und wollte mich eher auf mein Leben in Australien konzentrieren. Sie haben sich aber viel bei mir gemeldet und dann habe ich mich natürlich gefreut! Geskypt habe ich dementsprechend auch mit keinem, außer mit meiner Familie und meiner besten Freundin, die in Neuseeland ist (mit Lily, meiner anderen besten Freundin, packe ich es nie zu skypen, hahah)

Hast du dich schnell eingelebt?
An sich schon und ich wusste auch schnell, wo was wann ist, allerdings war es mit den Australiern etwas schwerer. Die haben ja Tonnen Austauschschüler jedes Jahr, dementsprechend haben sie kein wirkliches Interesse - sind zwar nett und alles, bemühen sich aber nicht, Freundschaften zu schließen. Da muss man wirklich mit großem Elan auf sie zugehen und sie in ein Gespräch verwickeln, sie nach ihrer Nummer fragen und gleich ein Treffen ausmachen! Das ist nicht so einfach, ich bin relativ selbstbewusst und auch mir ist es schwergefallen, aber irgendwann habe ich dann mehr und mehr australische Freunde gefunden. Richtig den Berg hoch ging's gerade, als ich gehen musste, was natürlich sehr schade war! Ich hatte aber auch sehr viele Internationalfreunde, die noch gar keine australischen Freunde hatten/haben, aber trotzdem richtig zufrieden sind!

Wie ging es mit der Schule, als du zurückkamst?
Ich musste/muss mich schon ranhalten, aber mit viel gutem Willen geht das schon alles irgendwie!

Wie hast du vor deinen nächsten Aufenthalt in Australien zu finanzieren?
Sparen, sparen, sparen ist die Devise. Ich arbeite auch, dementsprechend spare ich, und da der nächste Aufenthalt wahrscheinlich Work&Travel sein wird, wofür man ja nicht so viel Geld braucht (da man relativ einfach lebt und auch dort arbeitet), wird das schon!

Willst du den Kontakt halten?
Ja, ja, ja!!!

Planst du schon bald wieder dahin zu fliegen?
Siehe oben.

Was vermisst du am meisten, was am wenigsten?
Bei am meisten fallen mir tausend Dinge ein. Die Mentalität der Menschen, den Strand, die Atmosphäre, das Englisch, die Schule und allen voran natürlich MEINE FREUNDE!
Bei am wenigsten muss ich ein bisschen nachdenken, haha. Wahrscheinlich, dass die Busse nie pünktlich waren!

Welche Unterschiede hast du zu den deutschen Normen feststellen können?
Generell unterhält man sich mit jedem, den man auf der Straße trifft und erzählt ihm seine halbe Lebensgeschichte! :D Sonst läuft man barfuß im Supermarkt rum und auf die Straße geht man schon sowieso ohne Schuhe! Ist die Straße nahe am Strand, gerne auch im Bikini/Badeanzug. Australier essen unheimlich gerne Rote Beete auf ihren Burgern! Und ihnen ist Vegemite heilig.




Ich hoffe, ich habe euch einige Fragen beantworten können! Wenn noch Fragen offen sind, stellt sie mir gerne in den Kommentaren oder auf Instagram!
xxx
Rose